Leben hinter Mauern

„(…) Ich ging mit meiner kleinen Schwester auf die Straße, um dem Bau der Ghettomauer zuzusehen. Mit Gewehren bewaffnete deutsche Soldaten bewachten die Juden, die aus Backsteinen die Mauer bauten. Als der Bau beendet war, wurden Glasscherben auf dem Mauerrand verstreut. Meine Freunde im Ghetto zeigten mir versteckte Wege, die aus dem Ghetto heraus führten. Ich lernte es, über die höheren Stockwerke von Haus zu Haus zu klettern, und dann auf die andere Seite der Ghettomauer zu springen. Meistens war ich es, die zum Kaufen von Sachen geschickt wurde, oder um Zettel aus dem und in das Ghetto zu schleusen, und um Medikamente zu besorgen. Ich wusste nicht, dass das gefährlich war.Ich war sechs Jahre alt.“