Der Löwe und die Maus

Im „Kamerad“ erschienen regelmäßig Artikel über das Leben im Ghetto, Abenteuergeschichten, Berichte über Fußballspiele im Ghetto, Rätsel und auch Gedichte.

Ein Teil der Gedichte drückte die Sehnsucht der Jugendlichen nach ihrem Zuhause und ihrer Kindheit vor dem Krieg aus. Andere Gedichte wiederum waren unterhaltsam und lustig, aber oft kann man auch in den lustigen Gedichten Schmerz erkennen.

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Der Löwe und die Maus

Und die Moral von der Geschicht:eine Hand die wäscht immer die andere - und Größe zählt rein gar nichts. Selbst eine kleine Maus kann große Löwen retten.

Es war einmal ein Löwe,
der hatte Lust auf Mauseblut;
da kam eine schnelle Maus vorbei,
dick wie eine kleine Frikadelle
Schnapp zu, König der Tiere -
dürstet es ihn nach Blut.

Die Maus weinte sehr,
und bat um Gnade -
„vielleicht kommt bald ein Tag
andem du meine Hilfe brauchst.“
Und weil die Maus so lange bettelte,
durfte sie von seinen Tatzen springen.

Die Maus sprang und rannte,
schnell in ihr Mauseloch.
Aber den Löwen, den fingen Jäger,
die fesselten ihn an einen Baum.
Dort gefangen brüllte er die ganze Nacht -
doch es wollte ihm nicht gelingen,
seinen Fesseln zu entkommen.

Und als die Maus ihn hörte,
sprang sie schnell zu ihm,
mit scharfen Zähnchen
biss sie in das Seil,
und die Fesseln des Löwen
waren schnell weg gefressen.
So kam des Löwen Rettung
Dank einer kleinen Maus.

Und die Moral von der Geschicht:
Eine Hand die wäscht immer die andere -
und Größe zählt rein gar nichts.
Selbst eine kleine Maus kann große Löwen retten.

Autor: Michael Kraus („Kamerad“, Seite 81).

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